Juana Molina :: Son Domino/Rough Trade

Wir kalkulieren mal, daß bisher kaum einer aus der verehrten Leserschaft dort war. Aber viele werden trotzdem von diesem sagenumwobenen Ort gehört haben. Weil das „Sport- und Wellness-Hotel Dollenberg“, gelegen im pittoresken Schwarzwald, stets in der ARD-Fernsehlotterie als Preis ausgelobt wird – und die Gewinner stets verkündet werden, wenn wir alle auf die Lindenstraße warten. Was die ‚Lindestraße‘ und was Sport ist, setzen wir mal als bekannt voraus. Was aber ist „Wellness“? Nun – zumindest im auditiven Bereich können wir da mit einem Beispiel dienen: son, das vierte Album der Argentinierin Juana Molina. Ebeso wie die drei davor ist son ein zart sprudelnder Quell chronischer Entspanntheit. Da ist die sanft plinkernde Akustikgitarre in „Rio Seco“, zwischen deren Saiten Molina ihre anschmiegsame Stimme pflanzt. Da sind des weiteren Bossa- und Tangorhythmen, und da sind – in „Micael“ – auch mal Beats, bei denen der Tempomat dezent höher eingestellt wird. Was immer aber Molina auf Son macht: Alles bleibt entspannt – erst recht, wenn ein ein paar Folk-Wellen somnolent um die Wette plätschern.

www.juanamolina.com