Kasabian
Empire
Dig your own screamadelica: Kasabian tragen wieder dick auf mit Glutamat-Rock, der phony ist, pompös und überwältigend.
Wenn Kasabian eine Definition des Wortes „Empire geben sollen, die der Mentalität ihres gleichnamigen Albums entspricht, klingt das so: „Supreme authority without compromise and unwavehng in its consummote rute to which even the most essential are subordinole. „In dieser lexikalischen Selbstverherrlichungsprosa kommt nicht nur der manchmal etwas gestelzt anmutende Tonfall ihres Auftretens (siehe Plattencover, Videoclip zum Vorschein, sondern, so fürchtet man zumindest, auch das tatsächliche Selbstverständnis einer Band, die immer wieder Selbstbewusstsein mit Selbstüberhöhung verwechselt. Kasabian halten sich, das hört man in jedem Ton ihres zweiten Albums, für unwahrscheinlich großartig, von weltumspannender Bedeutung und königlicher Macht. Auf diesem hohen Ross fallen einem natürlich nur Dinge ein, die groß klingen, wichtig und bombastisch. Pompöse, populistische Songs, die grobmotorisch funktionieren und dick auftragen mit fetten, wuchtigen Sounds. Die Koordinaten werden immer noch vorgegeben von Primat Scream, Happy Mondays und Stone Roses, den Chemical Brothers und dem Teil von Oasis. der für den Größenwahn von be here now verantwortlich war. Empire ist Big-Beat-Rock mit Geschmacksverstärker, ein dekadenter Spaß, dem man sich auf Dauer schwer entziehen kann – zu clever verweben Kasabian Madchester-Rave, Britpop-Sentiment, indische und marokkanische Versatzstücke, Led-Zep-Psychedelik und Großmaul-Rock. Wenn sich „Empire zu seinem donnernden Marsch-Refrain „Stop! I say its happeningagain aufschwingt,wenn „The Doberman“ in ein verschwenderisches Morricone-Szenano mündet, ist das bei aller plumpen Aufdringlichkeit so übermannend, dass Kasabian am Ende mit großer Geste als Sieger dastehen. Im Beipackzettel zu Empire steht: „Keine andere Band hätte eine solche Platte machen können.“ Ach … VÖ – 22.9.