Kid Koala – Some Of My Best Friends Are DJs
New Orleans, Storyville, Basin Street. Kid Koala hat sich die Geschichten vom Geburtsort Louis Armstrongs auf die Festplatte gezogen und den berühmten „Basin Street Blues“ noch einmal nachgebaut. „Basin Street Blues“ wurde zerschnitten zwar, zersägt und vom DJ mit dem Quietschekatzenjammer aus seinem Scratchrepertoire versorgt – bleibt aber eben doch hörbar New Orleans, da können die Bläser bei Kid Koala noch so viele Blähungen kriegen. Seit dem Mixtape scratchcratchratchatch, mit dem Kid Koala alias Eric San ein folgenschweres Powerplay im Autoradio von Ninja-Tune-Chef Jon More evozierte, hat der Kanadier in seiner DJ-Muppet-Show einen humorvollen, aber nie respektlosen Umgang mit dem Rock- und Pop-Kanon entwickelt. San zeigt lediglich der Liga der Turntable-Künstler die Fratze, indem er lustige Stolpersteine in seine Sample-Sessions einbaut. „Skanky Panky“-Ska mit gebogenen Hörnern und maulenden Keyboards, am Ende hat man das Original vergessen. Menschen, die einfach darüber lachen können, sind richtig bei Kid Koala. Die zweite Gruppe, der das Lachen – ähm, jetzt wird’s anspruchsvoller – im Halse stecken bleibt, weil sie plötzlich über Copy-Art in der Popmusik nachdenken müssen, hat’s schon schwerer. Eine dritte Gruppe wird sich höchstens fragen, wo sie denn das Original herkriegen. Alles macht Sinn im Koala-Universum. Es wetterleuchtet und seufzt und lächelt sanft aus diesen Tracks, sie wollen ja auch nur ein bisschen über sich hinaus erzählen. So was schnappt man dann auf diesem Album auf: „The more you dance, the more you romance „.
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