King Crimson -The Projekcts
KING CRIMSON The ProjeKcts
DGM/INDIGO
Vor zwei Jahren gab Robert Fripp die „Fraktalisierung“ von King Crimson bekannt, um sich der „ausbeuterischen“ Musikindustrie zu entziehen. Klar – keine Heldenverehrung mehr und so. Da sich die Combo aber stattdessen immer wieder zu kurzlebigen „ProjeKcten“ formierte, rangiert sie mittlerweile unter „echtem Kult“. Die meisten der in der letzten Zeit entstandenen Live-Aufnahmen wurden nun in dieser Vier-CD-Box zusammengefasst. Weiß man, dass das Material größtenteils durch Improvisation entstand, kann man King Crimson nur Ehrerbietung entgegenbringen. Schon die erste Scheibe LIVE AT THE JAZZ CAFE zeigt das beinahe beängstigende Sessiontalent von Fripp & Co.: Zusammen mit Bassist Tony Levin, dem bewährten Synkopen-Spezialisten Bill Bruford und Trey Gunn an der Touch-Gitarre geht Fripp noisigen Freerock-Experimenten nachspieltechnisch auf höchstem Niveau und rhythmisch vertrackt. LIVE GROOVE dagegen zeigt das Trio Fripp, Gunn und – man höre und staune – Adrian Belew, der das elektronische Drumkit mit großer Schlagwerk-Virtuosität traktiert. Besonders für alte Fans überraschend präsentiert sich „2ist Century Schizoid Man“ als locker swingende Jazz-Version. MASOUE als drittes „ProjeKcf‘ beweist musikalisch den größten Mut: Pat Masteletto legt ein wildes Rhythmus-Netzwerk für Fripps und Gunns Saitenartistik. Außerdem zerhackstückte er die Tracks nachträglich auf digitalem Weg und rhythmisierte sie mit allerlei Störgeräuschen,,Projekct Four“ schließlich setzt mit Live-Improvisationen auf WEST COAST LIVE einen würdigen Schlusspunkt. Was Fripp, Levin, Gunn und Mastelotto dort inszenieren, kommt am ehesten einer kakophonen Sinfonie gleich, die riskant zwischen D ’n‘ B-Gewusel, Free-Jazz und Noise-Rock balaciert.
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