King – Steps In Time
Vor ein paar Jahren verdiente sich Paul King seine Brötchen noch in einem Restaurant als singender „Mönch“. Heute, etliche Promotion-Kampagnen später, gilt er als einer der neuen Sterne am britischen Fashion-Himmel. Pop-Alltag ’85.
Nach der Debüt-Single „Love And Pride“, die erst beim zweiten Anlauf Erfolg hatte, gibt’s jetzt eine ganze LP von King (= Paul King, Lead-Sänger, und drei Musiker), für die man sich als Produzenten gemäß dem Leitsatz „Keine Experimente!“ den Spandau-Ballett-erfahrenen Richard James Burgess ins Studio holte.
Das Resultat ist ein Verschnitt von Spandau, Kajagoogoo und ABC, mit etwas härteren Rock-Akzenten, da man sich ja irgendwie von der Konkurrenz absetzen muß. „Love And Pride“ schneidet dabei noch am besten ab, da Paul King und Keyboarder Mick Roberts als Songwriter hier einen guten Griff in die britische Pop-Ideenkiste getan haben.
Bei den meisten Songs aber läßt hauptsächllich die glattpolierte, breitflächig angelegte Produktion aufhorchen; ab und an plonkt ein angeschlagener Funk-Baß dazwischen, ein Honky-Tonk-Piano ertönt – und immer stramm marschiert der Rhythmus (Schlagzeug spielt übrigens Richard James Burgess, einen eigenen Drummer konnten King wohl in der Schnelle nicht auftreiben).
Das, was Frontman Paul als Sänger seinen gelackten Pop-Kollegen an Energie voraushat, mangelt ihm an Variationsreichtum. Wie ausbaufähig seine Band ist, dürfte also vor allem von der Weiterentwicklung der Songwriter-Qualitäten abhängen.
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