Kreidler – Mosaik 2014
Avantgarde/Techno/Postrock Entwurf, der sich futuristisch gibt. „Mosaik“, allen Jüngeren ohne demnächst drohenden Rentenanspruch wird das wohl nicht viel sagen, hieß einstmals eine ZDF-Sendung für Senioren. Wenn Kreidler nun ihr erstes Album nach einer fünf Jahre langen Pause MOSAIK 2014 nennen, dann bringen sie mit dem Titel gleich sehr schön, wenn auch wohl ungewollt, dessen grundsätzliches Dilemma auf den Punkt: Der elektronische Entwurf, für den die Düsseldorfer Pioniere der gepflegten Soundtapete einst gerühmt wurden, tut zwar noch immer schwer futuristisch, ist aber mittlerweile doch von vorgestern. Natürlich mühen sie sich, ihren wieder einmal selbstzufrieden vor sich hin pluckernden Instrumentals neue Perspektiven zu eröffnen: Sie integrieren mit ebenso leichter Hand lateinamerikanische Rhythmen wie tribalistisches Stampfen, klauen Keyboardflächen vom Alan Parsons Project und immer mal wieder einen Discobeat von Giorgio Moroder, sie zitieren die glorreichen Tage des Techno ebenso versiert wie die verspielte Schnöseligkeit der Avantgarde. Aber so anspielungsreich und noch im letzten Detail liebevoll dieses Album auch gestaltet ist, es klingt dann eben doch in Ehren vor der Zeit gealtert.
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