Leonard Cohen :: Songs Of Leonard /Cohen Songs From A Room / Songs Of Love And Hate

Schon allein das Cover seines Debütalbums war ein Affront wider den Zeitgeist: Während der Rest der (Pop-) Welt in Batikhemden und Wallegewändern die Botschaft von Liebe und Frieden predigte, zeigte soncs of leonard Cohen den Künstler in Jackett und Hemd, man meint gar eine Krawatte erahnen zu können. Dazu trägt der damals 33 Jahre alte Kanadier kurze Haare und eine überaus ernste, fast schon gravitätische Miene. Man stelle sich vor: Im Dezember 1967! Dem Winter, derauf den „Sommer der Liebe“ folgte! Anzug! Krawatte! Kurze Haare! Und vor allem eine Musik, die so gar nichts von psychedelischen Farben wusste, von rückwärts laufenden Bändern,ellenlangen Instrumentalparts und abgedrehten Studiohexereien. Nur ein Mann, seine sonore, unter die Haut gehende, erotisch immens aufgeladene Stimme (the men don’tknow, butthe littlegirlsunderstand), seine Ehrfurchtgebietenden“Folk“-Songs(diedochso viel mehrals „nur“ Folksind)mitdiesen wundersamen, hochpoetischen Texten.seine akustische Gitarre, ein paar handverlesene Begleiterund, wenn nötig, pikante, indes nie süßliche Streicher-Arrangements: Mehr brauchte es nicht, um Leonard Cohens Erstlingswerk 5,5 zu einem Klassiker werden zu lassen. Der Lyriker und Romancier aus Montreal, der Songs wie „Suzanne“. „SistersOfMercy“und“Hey,That’sNo WayToSayGoodbye“ zunächst der Folk-Chanteuse Judy Collins zum geflissentlichen Gebrauch überließ, hatte-seinem“Entdecker“John Hammond sei’s gedankt-mit diesem Longplayer seine neue Berufung gefunden, soncs from a room 5, 15 Monatenach dem fulminanten Debüt erschienen, bestätigte Leonard Cohens neuen Ruf als begnadeterSongschmied, fiel aber noch eine ganze Ecke düsterer aus als das Debütalbum. Viel istdarin die Redevon Helden, von Partisanen und Revolutionen, „Bird On The Wire“ ist längst in den Kanon der unsterblichen Lieder eingegangen, doch waren es „Seems So Long Ago, Nancy“, das den Selbstmord einer Freundin Cohens beschreibt, und die biblische Wucht von „Story Of Isaac“. die einen frösteln ließen. Aber nichts, auch nicht diese dunklen Oden, vermochten einen auf soncs oflove and hate 6 vorzubereiten.jenen nachtschwarzen Monolithen, gegen den sich selbst Nick Caves düsterste Stücke wie Melodien für einen Kindergeburtstag ausnehmen. „Avalanche“. „Last Year’s Man“. „Dress Rehearsal Rag“. „Famous Blue Raincoat“. Schmerz. Wut. Zynismus. Liebe. Hass.Tod. Ewige Verdammnis. Ich schwöre: Diese abgefeimten, abgrundtief genialen Songs, dazu Paul Buckmasters dräuende Streicherarrangements und Leonard Cohens Stimme werden Sie noch im Schlafverfolgen, soncs of love and hate ist eines der ungeheuerlichsten Alben aller Zeiten. >» www.leonardcohen.com