Liars

Sisterworld

VÖ: 5.3.

Wenn das Brian Wilson wüsste - die Liars haben den Surf Rock in die Hölle gezerrt.

Als wir das letzte Mal von unseren Helden hörten, besangen sie mit der bittersüßen Lo-Fi Ballade „Protection“ die Ereignisse ihrer Jugend. Der Closer von LIARS wirkte fast wie ein Grabgesang, nur wusste man noch nicht, was das Trio zu Grabe trug. Was auch immer es war – die Liars haben es wieder ausgegraben, ihm eine Sonnenbrille aufgesetzt und einen Tritt verpasst. Ein düsteres, humorloses, getriebenes Album ist SISTERWORLD geworden. Stilistisch klingt es wie eine Mischung aus allem, was die Band bisher ausgemacht hat: es ist ein glühend heißer Bastard aus Okkultismus und Radiohead. Der Opener „Scissors“ ist angelegt zwischen Beach-Boys-Chören (ca. SMILE) und Voodoo-Gesängen, bevor es wie „Brainstorm“ los tobt. „Scarecrows On A Killer Slant“ gibt dann die Gewissheit: die Liars haben ein Surfalbum in der Hölle aufgenommen. Die Band hat den Mittelweg zwischen all den Experimenten und Stilen gefunden. Streicher und Rhythmen fügen sich nahtlos zwischen manischem Geschrei und hämmernden Tribal-Parts ein. Und immer wieder tauchen Fragmente von unzähligen Surf-Rock-Songs auf. Was die Band geritten hat, will sie nicht verraten – die Sessions offenbarten laut Sänger Angus Andrews die düstersten Seiten der Musiker. Das klingt so großartig, dass man sich fast wünscht, die Liars würden öfter mal ein paar Leichen aus dem Keller holen.