Für die Idee müsste es alle Punkte dieser Plattenabteilung geben: Wir machen jetzt mal eine 3-CD-Box mit Gunter-Gabriel-Coverversionen, Mailings gehen an alle unbekannten Punkbands dieser Republik. Familie [Tochter Yvonne Koch) und Freunde [Frank Zander, Rolf Zacher), the one and only Harald „Sack Zieger und. haha, Lotto King Karl. Ach ja, Gunter! Der Mann, der selbst auf seiner Homepage so was von unterwegs und frei ist, ein Macho-Cartoon, Johnny-Cash-Liebhaber, Verfasser positiver Deutschlandlieder und natürlich Erfinder des „30 Tonner Diesel“. Was hören wir? Gröl- und Schlumpfcore, Industrial-Remixe, Bands mit so unappetitlichen Namen wie Blutwurst Breath, dass man sie sich erst gar nicht anhören möchte, und wenn man’s doch tut, auch noch bestraft wird, Witzfiguren und eine Tanzkapelle namens Apollo, die sich an tiefen Tönen verschluckt. Selbst Bohren und der Club Of Gore liegen mit ihrem Remix von „Hey Boss, ich brauch mehr Geld“ schwer neben der Spur – Country auf gothisch, glaubt man’s? 52 Songs, Box mit Booklet, pro CD gibt’s ein gesprochenes Intro [Johnny Cash, Ted Herold und Egon „Der 7. Sinn“ Hoegen], ein ordentliches Pfund ist das. Allein an Ausführung. Feineinstellung und den guten Drehzahlmomenten fehlt’s. Diese Versammlung an Gutmeinern. Busenfreunden, Irgendwiebewunderern und Einfachmalausprobierern kommt kaum über ein operettenhaftes Heavyrock- und komödiantisches Kreischfolk-Spektakel hinaus, dessen inspirierteste Momente irgendwo weit draußen liegen – „5 Uhr morgens‘ (Trend) und „Ein Stückchen pro Tag „Sons Of Jim Wayne“.