Liegen lernen
Irgendwo muss man doch Zuflucht suchen vor dem Dauergedöns aus Hollywood, dem Effektezauber und der unendlichen Leere dahinter. Liegen lernen bietet sich an, auch wenn sich der Roman von Frank Goosen nicht nur recht unverschämt im Nick-Hornby-Gemischtwarenladen bedient, sondern auch noch – uff – tief in die überstrapazierten 80er vordringt. Das muss jetzt eigentlich nicht mehr sein. Und doch: Hendrik Handloegtens erster Kinofilm fühlt sich – F.R. Davids „Words“ zum Trotz – so echt, so gelebt, so erlebt an, dass man einfach nur eintauchen will in die Geschichte eines jungen Mannes, der jegliche Verantwortung vor sich herschiebt, weil er immer noch der ersten Liebe von anno Dunnemals nachzuhängen glaubt. Mit so großem Geschick und Humor manövriert sich Handloegten durch seine Story, dass man selbst dem Verlierer im Zentrum (Fabian Busch) Sympathie entgegenbringt, die er eigentlich gar nicht verdient hat. Start: 4.9.
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