Lita Ford – Dancin‘ on the edge
Schlaflose Nächte darf man von dieser Platte nicht erwarten. Sie wirkt auf andere Weise. Lovely Lita, um die sich alles dreht, vom Image bis zur Musik, zeigt jedem ihre Krallen, wenn es sein muß. Miss Ford, das frühere Ex-Runaways Girl und jetzige Bandleaderin, Songwriterin, Sängerin und Gitarristin in eigener Sache, weiß ganz genau, wie man den letzten Widerstand der Hardrock-verwöhnten Männerwelt bricht. Nicht das plumpe Klischee des Metal Maniacs und der lederhungrigen Sexbombe auf Nietenbasis, in das sie beim Erstling OUT FOR BLOOD von ’83 gezwängt wurde, ist ihr Stil, sondern prickelnde Erotik in bekömmlichen Dosierungen.
„I’m gettin‘ ready, nobody’s gonna stop me“, singt sie selbstbewußt in „Gotta Let Go“, dem Opener des Albums, zugleich auch ihre aktuelle Single. Wie dicke Perlen tropfen die schweren Riffs dabei aus den Boxen und zerplatzen gleich wieder.
Auf ihrer Gitarre, um die sich immer wieder blecherne Drums legen, als auch in ihrer Stimme setzt sie die Energien frei, durchkreuzt mit screaming tunes, etwa im Titelsong oder im Commercial „Hit’n Run“ mit leichtem AOR-Flair, die oft einförmige Melodik vieler Songs. Sie verbindet, zumindest auf der starken ersten Seite. Banalitäten mit einer simplen,aber durchaus effektiven Dramatik, in der Kitsch und Können einen festen Platz haben.
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