Lomax -The Songhunter
Grassroots-Guru Alan Lomax hat wie kein anderer dafür gekämpft, dass vom Aussterben bedrohte Musikkulturen nicht in Vergessenheit geraten.
Lange bevor der Begriff „Weltmusik“ geprägt wurde, hatte Alan Lomax (1915 – 2002) sein Herz schon an ebenjene musikalische Spielart verloren. 1933 ging er erstmals auf große Fahrt, um die mündlich überlieferte Volksmusik des einfachen Mannes zu erforschen. Danach ließ ihn die Mission bis an sein Lebensende nicht mehr los. Ausgestattet mit einem aus heutiger Sicht vorsintflutlichen Aufnahmegerät reiste er kreuz und quer durch die USA, in die Karibik, nach Italien, Spanien und auf die britischen Inseln und hielt dort fest, was ihm Bauern, Tagelöhner, Hirten, Seemänner, Knastbrüder und Waschweiber ins Mikrofon trällerten. Über 5.000 Stunden Tonmaterial hat der leidenschaftliche Klangjäger auf der Pirsch erlegt. Heute wird sein Nachlass von der Library of Congress beherbergt, vieles ist auch auf CD erschienen (Moby bediente sich mittels Sampling ausgiebig für sein Album PLAY). Eine fabelhafte Doku würdigt nun in neunzig Minuten Alan Lomax‘ Lebenswerk. Filmemacher Eogier Kappers hat dafür steinalte Ton- und Filmaufnahmen zusammengetragen, er sprach mit Forscherkollegen und Folklorelegende Pete Seeger. Darüber hinaus fuhr er in einem klapprigen VW-Bus einige von Lomax‘ Reiserouten ab und besuchte Menschen, die ihn auf seinen „recording trips“ getroffen haben. Sogar bei Lomax schaute er im Jahr vor dessen Tod vorbei. Der Pionier der modernen Musikethnologie war nach einem Schlaganfall aber schon zu gebrechlich für ein Interview.
>» www.alan-lomax.com
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