Loney, Dear – Dear John

Ich weiß auch nicht genau, warum mich Loney, Dear gerade an Barry Manilows „Copacabana“ erinnert. Aber der Einstieg in das jüngste Album des Schweden Emil Svanängcn ist so überirdisch sonnig und schwärmerisch ausgefallen, dass selbst Loney, Dear-Liebhaber überrascht sein werden. Der Multiinstrumentalist und begnadete Homerecorder Svanängen hatte seinen Fans schon länger ein Meisterwerk angekündigt, und es spricht einiges dafür, dass er sich mit diesen elf neuen Songs auf direktem Weg dorthin befindet. Es ist eine weiche, warme Musik, mit einer zarten Keyboardglasur und Melodien, die an Nachhaltigkeit im Moment kaum zu überbieten sind. Ja, und pfeifen kann der Mann auch ganz formidabel. Selten hat der große orchestrale Entwurf eine solche Leichtigkeit ausgestrahlt, kaum hat jemand so viel Liebeslied (und -leid) auf engem Raum versammelt. Wahrscheinlich hat man für Platten wie diese das blöde Etikett „Dream Pop“ erfunden und muss nun feststellen, dass all die schönen Träume auf handfestem Boden gedeihen. Der grölke Einfluss Svanängens sollten nach wie vor die Beatles sein, deren Balladen, um genau zu sein. So ein kleines, zerbrechliches Falsett wie das von Svanängen hatten die Fab Four natürlich nicht im Programm; was den Unterschied ausmacht. Süße Verzweiflung, Heldenchöre, Himmel, tut das gut.

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