Long Distance Calling – Satellite Bay
Weitgehend instrumentaler Post Rock aus Münster. Vorsicht: hoher Intensitätsfaktor!
Anfang der 90er-Jahre sorgte eine Musik unter dem Namen „Post Rock“ ein paar Spielzeiten lang für ein kleines Aufsehen in einer sich mehr und mehr tribalisierenden Szene. Das Dilemma des Post Rock: Sein Witz war schnell erzählt und wurde auch nicht unbedingt spannender mit der wachsenden Anzahl von Alben, die Bands wie Tortoise und The Sea And Cake bis heute herausbringen. Vielleicht lag es an der zunehmend dynamiklosen Dudelei der Post-Rock-Bands, die im Rock immer gerne mit Jazzyness verwechselt wird, die die Aufmerksamkeit der Post-Rock-Gemeinde auf andere Spielfelder des Pop lenkte- bis Bands wie Mogwai (die frühen) und Godspeed! You Black Emperor ein bisschen Dynamik ins Spiel brachten und mit dem Gegensatz von Ambience und Lärm zu experimentieren begannen. Long Distance Calling, ein Quintett aus Münster, setzt genau da an. Dass die fünf Musiker vorher alle in Metal- und Hardcorebands gespielt haben oder noch spielen, kommt dieser Musik ausdrücklich zugute. Wenn sich dem filigranen Zischeln eines Beckenseine meterhohe Wand aus Gitarren in den Weg stellt oder wenn passagenweise die Soundästhetik neuerer Metalbands aus dem Totenkopf-Genre extrahiert und in einen neuen Kontext gesetzt wird.SATELLiTE BAY erinnert in seinem melancholischen Lyrizismus daran, welch ungeheure Kraft Instrumentalmusik entwickeln, welche Geschichten sie erzählen kann, ohne sich in die Gefahrenzone der mit Worthülsen vollgestopften Pseudff-Lyrik zu begeben. VÖ:21.9 >» www.longdistancecalling.de
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