Los Campesinos! – We are beautiful, we are doomed

Die Zwiespältigkeit, die unterm Strich bei der Beurteilung der Musik von Los Campesinos! steht, weitet sich jetzt auf das Veröffentlichungsgebaren der Band aus Wales aus. Nur acht Monate nach ihrem Debüt hold on NOW YOUNGS-TER … erscheint das zweite Album -keine Raritäten- oder Outtakes-Sammlung, sondern ein „richtiges“, das eigentlich nur eine EP hätte werden sollen. Los Campesinos! beleben damit eine schöne Tradition aus den späten 6oern/ frühen 7oern wieder. Damals veröffentlichten selbst die größten Bands zwei Alben pro Jahr ohne einen Gedanken ans Marketing zu verschwenden. Ob das eine gute Idee ist in einer Zeit, in der Musik sowieso kaum noch „vermarktbar“ ist, können nur die Marketingstrategen beantworten. Musikalisch bleibt das euphorisierter, teilweise leicht überkandidelter One-two-three-four-lndie-Pop-Rock. Der verfügt über eine an sich begrüßenswerte Eigenschaft: die Schlagseite in eine ziemlich unbritische Musikrichtung (Hardcore). Los Campesinos! sind dann aber doch nicht bereit, den ganzen verschlungenen Weg zu gehen-wahrscheinlich aus Gründen des britischen Popselbsterhaltungstriebs. So bleiben ein paar Songs-darunter der Titelsong mit seinem „schrägen“ Synthesizerriff-, die man sich gerne in die iTunes-Playlist „Gut drauf sein auch ohne Drogen“ kopieren kann. VÖ: 24.10.