Lou Reed

NYC Man

Rock: Nein, wie wichtig Lou Reed für die Rockmusik war, muss man nicht ständig wiederholen. Es dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben.

Natürlich ist nicht alles legendär und von profunder Bedeutung, was Lou Reed in den vergangenen knapp 40 Jahren abzuliefern beliebte. Aber doch eine ganze Menge. NYC Man, angelegt als Karrierequerschnitt auf zwei CDs, verdeutlicht aber auch eines: Lou Reed ist nicht Dorian Gray, er altert genauso wie alle anderen, da mögen manche Feuilletonisten auch noch so begeistert sein von seinem aktuellen Spätwerk The Raven, das mit einem verschämten Track auf NYC Man erwähnt wird. Als New Yorker Faktotum ist Lou Reed heutzutage sicher so unberührbar wie Woody Allen oder Martin Scorsese, als Rockmusiker hat er seine essenziellsten Statements jedoch schon abgegeben. Das Hohelied auf Velvet Underground anzustimmen, mag wenig originell sein, doch Fakt ist, dass Reed diese Relevanz als Solokünstler niemals toppen konnte, trotz eines Gassenhauers wie „Walk On The Wild Side“, trotz minimalistischer Junkie-Avantgarde Mitte der Siebziger und gereifter Songkunst seitdem. Natürlich gelangen ihm immer wieder mal mehr oder minder große Würfe, die auf NCY Man auch brav verzeichnet sind, allerdings waren dies in der jeweiligen Schaffensphase meist eher singuläre Erscheinungen. In dieser Hinsicht machen die beiden CDs (oder drei LPs) eine gute Figur, versammeln tatsächlich die potentesten Tracks – wenn auch nicht immer in der packendsten Einspielung. „I’ll Be Your Mirror“ und „White Light/White Heat“ sind als rumpelnde Originalversion ungleich charismatischer denn als Live-Aufnahmen aus späteren Jahren. Dennoch: NCY Man ist ein guter Einstieg in die Welt des Lou R.

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