Louis Tillett – A Cut Of Aspertions

Auf seiner langerwarteten zweiten LP schließt der eigenwillige Australier nur oberflächlich an die spielerische Leichtfüßigkeit seines Debüts EGO TRIPPING AT THE GATES OF HELL an. Nur die Opener beider Plattenseiten swingen in relativ fröhlichem Fluß. Doch geblieben ist seine Vorliebe für opulente und scharf auf den Punkt geschriebene Arrangements, die er ganz ohne Sound-Maschinen von leibhaftigen Musikern spielen läßt. Tillett weigert sich hartnäckig, irgendwelche Kompromisse an Pop-Trends zu machen und setzt ganz auf die Bärenstärke seiner zehnköpfigen Band. Neuzugang Charlie Owen drückt mit seinen von Tony Joe White ausgeliehenen Swamp-Riffs einen neuen Stempel aufs Zusammenspiel – Tilletts brennende Hammond-Orgel und die gewollt undeutliche Produktion steigern die Magie des Moments. Auch die leichteren Songs können die höllische Schwärze, die dieser Platte zugrunde liegt, nicht überdecken. Gurgelnde Bläser und Jazz-Schlagzeug kochen im riesigen Kessel; die Knochen der Feinde klappern ängstlich im Wind.