M.R.I. – All That Glitters
„Vorab überreiche ich euch brandaktuell zur sorgfältigen Voruntersuchung das Highlight ALL THAT GLITTERS von M.R.I.“, steht in schnörkeliger Erstklässler-Schrift auf dem Deckblatt der Promo-Mappe. Einen derart süßen Gag hat ein neues Album der beiden Konvex Konkav-Labelmacher aber gar nicht nötig, denn man muss es ohnehin sofort hören. Und die hohen Erwartungen werden nicht enttäuscht, obwohl oder gerade weil allenthalben behauptet wird, deutscher Minimal-House sei tot. Genau dort werden Frank Elting und Stephan Lieb aber verortet, und dennoch ist ihr neues Album alles andere als der Schwanengesang eines Genres. Ihre Idee, sich nicht festlegen zu lassen, sondern zielsicher im weiten Bereich des technoiden House umherzuirren, bewahrt vor Langeweile. M.R.I. experimentieren mit metallisch-verhallten Flächen, dann wieder Vocals, Disco-Streicher oder gar Scratchen und schließlich werden die Beats sogar richtig gedubbt. Was ist denn das eigentlich? Großartig! Und um der Verwirrung die Krone aufzusetzen, gibt es als Höhepunkt mit „Blue‘ eine Clicks ’n‘ Cuts-Interpretation von Aaliyahs „Try Again“.
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