Realitätsverlust oder doch ein Stück Realität in dem Gefühl der Suche nach Distanz verlassen? Man darf „Stepping Out Of Sync“, die aktuelle Single des britischen Elektro-Künstlers und Sängers Kyle Molleson, eher in letzterem Sinne verstehen. Das Video zum Song mischt verzerrte mit realen Bildern, es speist sich aus Tanz und Körpersprache; unter dem durchaus dancetauglichen Elektrobeat liegen dunkle, dreckige instrumentale Schichten, die von Melancholie und Verwirrung „berichten“.

Das gilt für das Gros der Stücke auf diesem LP-Debüt, einige dieser Tracks fahren auf technoiden 4/4-Tickets, sie lassen sich aber von Noise-Gitarren überrollen („Loud Patterns“) oder von eckigen Funk-Bässen in Old-School-Universen tragen. Und bei „The Bass Rock“ befördert Molleson aka Makeness eine Idee aus dem Minimal bis auf den Gipfel eines Synthie-Gebirges. LOUD PATTERNS ist ein Ort für Übersetzungsleistungen, Entdeckungsreisen, für großes Theater mit kleinen piesackenden Stichen. Mitunter ein Spitzenalbum.

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