Man Doki – Soulmates Jazz-Cuts
In den letzten Monaten hat das aus Ungarn stammende, aber höchst erfolgreich in Deutschland arbeitende Produzentengespann Leslie Mandoki und Laszlo Bencker in den Medien viel Aufmerksamkeit für ein Projekt bekommen, das es sich gewissermaßen als Ausgleich zu den profitablen Auftragsarbeiten für Marktgröflen wie Phil Collins oder die No Angels gönnt: Unter dem Gruppennamen Man Doki haben die beiden eine imposante Schar internationaler Hochkaräter (und Freunde) um sich geschart und das Album soulmates eingespielt. Von Jethro Tull-Gründer lan Anderson und Cream-Bassist Jack Bruce über Jazzgroßen wie AI Di Meola, Michael Brecker und Bill Evans bis zu den Studio-Superassen Anthony Jackson und Pino Palladino reichte die Besetzungsliste. Das Staraufgebot spielte quasi nebenher noch einen Jazzableger des souLMATES-Werks ein – zum Teil schon bei den Studiosessions, zum Teil bei Konzerten in Köln, Hamburg, Magdeburg, Berlin und Budapest. Für den Autor dieser Zeilen ist dies das gelungenere Album: Stellenweise angelegt wie eine lockere Blowing Session steht es im Zeichen beschwingter bis entfesselter Spielfreude. Die beteiligten Asse dürfen meist ohne all zu enge Arrangementkonzepte vom Leder ziehen und tun dies mit hörbarer Lust. Vor allem die Bläser lassen ihre Instrumente mitunter herzerfrischend jubeln, ohne dabei je in zirzensisches Imponiergehabe zu verfallen. Was überrascht: die Wärme, die vom Orget-Intro des Openers „Pictures Of Life“ an fast alle Tracks durchzieht, und die klare und stringente Melodiösität der Kompositionen, die zusammen mit funky Grooves so exzellente Katapulte für die Improvisationen darstellen. Und so gelingt Leslie Mandoki und seinen Freunden, was nicht unbedingt jeder von diesen Veteranen erwartet hätte: ein kleiner Sieg für die pure Freude am Musikmachen.
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