Marcel Dettmann :: Dettmann

Ostgut Ton/Kompakt

Post-Minimimal-Techno: düstere Ambienttexturen treffen auf Beats aus der Minimalschule.

Die Fährten, die Marcel Dettmann mit den ersten beiden Tracks seines Debütalbums auslegt, sind so falsch nicht. Das Intro „Quasi“ und das anschließende „Argon“ liefern Ambient aus den Dark Rooms der Geschichte der elektronischen Musik, gepaart mit abstraktem Experimentalismus. Dass es danach relativ geordnet (vermeiden wir das Wort „normal“) weitergeht, ist eine erste oberflächliche Wahrnehmung, die von weiteren Hördurchläufen relativiert wird. Dettmann, Produzent, DJ (Resident im Berghain) und Remixer (Fever Ray, Junior Boys, Ellen Allien, Modeselektor), gelingt eine Art Post-Minimal-Techno, der nicht auf die zwölf gehen will, aber trotzdem gleichzeitig auf den Floors des Berghain funktionieren und den Anforderungen des Albumformats als Wohnzimmermusik gerecht werden soll. So werden hier düstere Ambienttexturen mit Beats aus der Minimalschule fusioniert und die unbegrenzten Verknüpfungsmöglichkeiten von Vergangenheit und Gegenwart genutzt. „Home“ als Marcel Dettmanns Interpretation von Dubstep, „Drawing“ als Referenz an den frühen Kompakt-Sound, mit dem vor zwölf Jahren alles begonnen hat. Pop-Ambient sagt man wohl zu dieser Musik.

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