Gute Geschäfte müssen nicht Gift für die Kunst sein -wie die Massiven Töne mit ihrem neuen Album MT3 unter Beweis stellen. Die letzten Monate waren angefüllt mit Aktivitäten um das von den (seit Wasis Ausstieg nach dem Vorgängeralbum ÜBERFALL] drei Stuttgartern gegründete und erfolgreich gestartete Kopfnicker-Label. Trotz einer langen Vorlaufzelt liefern die Massiven hier kein zerrissenes Flickwerk ab, sondern eine geschlossene Albumleistung – inklusive intelligent eingeflochtener Passagen, die geschickt eigenes oder fremdes Material zitieren. Melodiöser sind sie geworden, ohne aber vom HipHop abzuweichen, erwachsener sind sie geworden, ohne bei ihren Texten an jugendlichem Witz und Schärfe einzubüßen. So vereinen die Massiven Töne auf MT3 Naughty-By-Nature-artige Armwedler-Hymnen mit New-Schooligen deutsch-französischen Kollaborationen mit einer dicken Hand voll knackig groovender Stücke, deren Electro-Klänge im richtigen Umfeld bestimmt schnell die Tanzfläche füllen. Mäßiges Füllmaterial wie „Mach mal lauter“ oder „Traumreise“ lässt sieh in diesem Kontext leicht verkraften.

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