Mega Bog

Life, And Another

Paradise Of Bachelors/Cargo (VÖ: 23.7.)

Der jazzige Sci-Fi-Folk der Amerikanerin wabert entlang der Grenzen der Vorstellungskraft.

Das Gewicht der Erde beträgt circa 5,972 x 1024 kg. Wer angesichts solcher Größen ins Staunen gerät, der kommt mit LIFE, AND ANOTHER auf seine Kosten. Denn auch der zwischen Synth-Rock, Sci-Fi-Folk und Jazz vertonte Ausblick auf die irdische Weite schafft es, Ehrfurcht zu erzeugen. Aber: wovor eigentlich?

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Das Auseinanderzwirbeln von Weltund- Ich ist bekanntlich so eine Sache – philosophisch sowieso, und musikalisch erst recht. Erin Birgy alias Mega Bog hat sich dafür in eine abgeschiedene Hütte zurückgezogen und von den postum unter dem Titel „Weight of the Earth“ erschienenen Memoiren des New Yorker Künstlers David Wojnarowicz inspirieren lassen. In ihrer dann entstandenen, aufwendig arrangierten Interpretation psychisch-physischer Komplexität wabern die Tracks vor sämtlichen Realitätsbegriffen davon.

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Die E-Gitarren rebellieren mit Wah-Wah-Quengeln gegen Piano-Glissandi, in „Butterfly“ spielt ein Saxofon zur Selbstunterhaltung, am Ende von allem erhebt sich ein Kinderchor-Crescendo. Irgendwo unterwegs stellt sich die beruhigende Vorstellung ein, dass die Abkehr von der Menschheit uns nicht unmenschlicher machen kann: „I‘ve never been a human / But I‘m a good friend“, heißt es in Birgys zartem Sprechgesang. Ehrfurcht also: weil sich in den Formen unseres Bewusstseins weder die Menschlichkeit selbst noch der Gehalt von Musik erschöpft.

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