Mezzoforte – Rising

Mit SURPRISE SURPRISE, ihrer ersten hierzulande veröffentlichten LP, gelang der einzigen Profiband Islands (!) 1983 der Sprung (nicht nur) in die deutschen Charts. Die Platte, Marke: einfühlsamer bis spritziger Jazz-Funk, hielt sich dort immerhin ein knappes halbes Jahr. OBSERVATIONS hingegen, das insgesamt dritte Album – das Debüt HAKANUM erschien 1981 – zeigte Ausdauer nur für zehn Charts-Runden.

Mezzoforte muß sich daraufhin ins Trainingslager begeben haben, denn mit den zehn für RISING eingespielten Stücken liegen die Jungs wieder ganz gut im Rennen um die begehrten Plazierungen. Die Backline, sprich Baß/Schlagzeug, steht solide wie eh und je, feinfühlig, präzise, einen luftigen, mal treibenden, mal sanften Beat liefernd.

Vorne wurde reduziert. Da Saxofonist Kristinn Svavarsson seinen Dienst quittiert hat, liegt die melodische Last jetzt allein auf den Schultern des Gitarristen Fridrik Karlsson und des Keyboarders Eythor Gunnarsson, zweifelsohne zwei fähigen Leuten, die sich zudem das Komponieren teilten.

Ihre Themen und Soli sind flüssig und geschmeidig, allerdings ebenso unaufdringlich, fast gleichförmig und mäßig aufregend. Für ein wenig klangliche Abwechslung sorgen die Synthesizer-Farben und Gastspieler Dale Barlow am Sax.

Mögen einige Takes („Blizzard“, „Check It Out“) auch die energiegelandenere Variante des Mezzoforte-Sounds aufzeigen, Ecken und Kanten an dieser galanten Fusion Music gibt es kaum. Breaks und Riffs kommen wie erwartet. Die Band scheint ihrem Namen („mittelstark“) programmatisch verpflichtet zu sein. Wie gesagt, es dürfen beste Charts-Chancen konstatiert werden.