Michael Hurley – Sweetkorn

Irgendwie war er immer unterwegs. Seit seinem LP-Debüt 1964 hat Michael Hurley in unregelmäßigen Abständen Alben aufgenommen, sich irgendeinen alten Ami-Schlitten geschnappt und ist mit seinen Songs durch die Gegend getourt. Zwischendurch putzte er Kinos, arbeitete in einer Keksfabrik und erfand neue Biersorten. Klar, dass da ein paar Geschichten liegengeblieben sind, die er nur aufsammeln musste. Wirklich groß ist Michael Hurley, wenn er den Mond anbellt, wenn er jault und stottert wie einer, dessen Herz ganz verrückt tickt. Im Booklet ist ein Mann abgebildet, der wie ein alter Pudel aussieht, zwei Büschel weiße Haare quellen unter der Mütze hervor. Wenn man das Heftchen aufklapppt, liest man die Geschichte dieses Hobos, erzählt von Thomas Meinecke (FSK). SWEETKORN enthält die rührendsten und traurigsten Lieder, die in den letzten Jahren aus Amerika zu hören waren. Hurley träumt den Traum der Straße und spricht zu den Sternen, begleitet von einer Violinistin namens Olga Kouznetsova. Das ist Veranda-Folk, Delta-Blues nach ein paar zerfetzten Noten aus der Hosentasche, Lieder für Freunde und die letzten Hillbilly-Songs der Welt.

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