Michael Nau

Some Twist

Full Time Hobby/Rough Trade (VÖ: 16.6.)

Vintage-Indie-Pop-Perfektion, die es nie über gut informierten Kreise hinaus schaffen wird.

Nicht viele kennen Michael Nau, aber diejenigen, die ihn kennen, sagen, es gebe kaum Besseres. Damit zählt dieser Songwriter aus Maryland zu den Lieblingen der gut informierten Kreise: Seine Musik wird mit Sorgfalt verlinkt, LPs und CDs in Papiertüten verpackt, damit nichts zerkratzt, zu wertvoll sind diese Kleinode.

SOME TWIST ist sein zweites Solowerk, zuvor waren ein paar Platten seiner Bands Page France (Euro-Indie) und Cotton Jones (Americana-Indie) erschienen. Klangen diese Veröffentlichungen niedlich bis spröde, setzt Nau als Solist auf eine detaillierte Produktion: „I Root“ besitzt das gleiche Klangbild wie die Aufnahmen der britischen Nostalgie-Institution The Clientele, nur singt Nau nicht so verhuscht, ihm steht das Crooning näher.

„Some Twist“ klingt so zeitlos geschmackvoll, dass man gar nicht definieren kann, von welcher Epoche das Stück beeinflusst wurde, bemerkenswert ist das Schlagzeug, das eigentlich Tupfzeug heißen müsste und für dessen lautesten Ausschlag das rostige Ride-Becken sorgt. Soul klingt an, Ron Sexsmith ist nicht weit, auch er eine dieser Legenden, die – und das ist die Tragik – so viele Sterne sammeln können, wie sie wollen: Aus den gut informierten Kreisen heraus schaffen sie es nie.

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