Michael Schenker Group – Assault Attack

Keine Frage, dies ist mit Abstand die stärkste Vorstellung, die die MSG bisher auf Platte gebracht habt. Schon der Titel ASSAULT ATTACK, „Sturmangriff“, ist handfestes Programm.

Auch ohne Paul Raymond, Gary Barden (inzwischen wieder singend dabei) und Cozy Powell, die nach dem vielversprechenden Live-Album ONE NIGHT AT BUDOKAN gekündigt hatten, gibt’s in der Phonzahl abgespeckten, aber immer noch satten Hardrock und eine Band in Topform. Das Hauptgewicht liegt auf originellen, zeitlosen Melodien und einem kompakten Sound mit strammer Bodenhaftung, der eindeutig auf das Konto von Produzent Martin Birch geht.

Der Reihe nach: An Power hat’s noch nie gefehlt, nur das Material fiel manchmal etwas dürftig, zu wenig abwechslungsreich, aus. Ganz anders diesmal, denn die rhythmisch ausgewogenen, absolut straff arrangierten Songs erweisen sich auch nach mehrmaligem Anhören als rockige Dauerbrenner, viele davon potentielle Klassiker. Beeindruckend, wie in „Assault Attack“, dem dynamischen Titelsong, oder „Rock You To The Ground“ nach kurzem Intro die Spannung wächst, wenn Ted McKenna mit kraftvollen Schlägen und unerwarteten Breaks für Tempo und Bewegung sorgt. Ein Angriff nach Maß, bei dem Chris Glen am Bass und Graham Bonnet’s gequält klingendes Organ Schwerstarbeit leisten.

Daß Michael Schenker phantastisch Gitarre spielen kann ist bekannt; daß er aber ungemein frisch und quirlig, mit energischen, gestochen scharfen Riffs aus den meisten Songs, vor allem aus „Desert Song“, dem Instrumental „Ulcer“ und „Samurai“, wahre Kraftpakete macht, ergibt ein weiteres Plus. Kurze Wah-Wah Intervalle und viele packende Gitarrensoli, mal im, mal gegen den Rhythmussog, zeigen einen Schenker in glänzender Spiellaune.