Midlake

A BRIDGE TO FAR

Bella Union/Bertus (VÖ: 7.11.)

Die Folk-Tüftler aus Texas betonen ihre sanfte Seite – und verbreiten Hoffnung.

Wenn man so will, haben Midlake nun also gleichgezogen – drei Alben mit Sänger und Songwriter Tim Smith, drei Alben ohne ihn – und dafür mit dem als Frontmann eingesprungenen Gitarristen Eric Pulido. Das Tolle dabei: So etwas wie einen Bruch kann man bei diesen einst aus dem Jazz heraus in folkige Gefilde übergesiedelten Tüftlern trotzdem nicht ausmachen.

Und so fügt sich auch A BRIDGE TO FAR mit einem Sound ins Werk der Band ein, der einerseits vertraut und dabei doch nicht nach bemühten alten Formeln klingt. Vielmehr verschieben Midlake hier ihren Fokus etwas weiter in Richtung jener softrockigen Fleetwood-Mac-Reminiszenzen, die ihnen ja schon immer nah waren. Ein Gefühl von Hoffnung wollen sie mit dieser Platte verströmen, erklärt Pulido, und genau das gelingt ihnen mit diesen zehn butterweich psychedelisierten Songs auch ganz vortrefflich.

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Vom süß verflöteten Harmoniegesangsschmeichler „Days Gone By“ bis zur fein getupften Entschleunigungsminiatur „The Valley Of Roseless Thorns“ wird man hier durch ein Album getragen, das einen mit umwerfender melodischer Schönheit aus sämtlichem Krisengedöns heraushebt, und dabei mit Songs wie „The Ghouls“ oder „The Calling“ auch mal einen zupackenden Drive entfacht. Streberhaft gut!

Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 12/2025.