Mike Oldfield :: QE 2

In diesem Monat meint’s die ME-Redaktion wenig gut mit mir. Wollt ihr mich rausekeln oder was oder wie? Nach den Tourists nun diese beiden Meister von Raum und Zeit, die besser daran täten, seltener Platten zu veröffentlichen und eine Denkpause einzulegen und sich zwischendurch mal Synergy anzuhören. Mike Oldfield, der ja bekanntlich mit TUBULAR BELLS eine gute und erfolgreiche, und mit OMMADAWN sogar eine sehr gute LP fabriziert hat, läuft auf QE 2 andauernd hinter sich selbst und der genialen Melodie von TUBULAR BELLS her. Mal was folkigcs, mal ein paar Übereinandergestürmte Gitarren und Synthies, mal Vocoder und Phil Collins am Schlagzeug oder Maggie Riley vermittels Gesang. Wem zum Nutzen? Oldfield fischt kompositorisch im Trüben, musikalisch mittlerweile sowieso. Und wenn er „Wonderful Land“ von den Shadows und „Arrival“ von Abba neuerlich interpretiert, muß sollte er mit der Erkenntnis leben, daß die Shadows besser waren und Abba besser sind als Oldfield 1980. Und dann gibt’s da noch Hugo Strasser und sein Tanzorchester, allerdings ohne Synthesizer…

Klaus Schulze, von dem mir BLACKDANCE und CYBORG gut gefallen, fällt ähnlich wenig ein. Zwar hat er DIG IT – daher der Titel – digital aufgenommen und auch einen neuartigen Synihie-Computer eingesetzt, doch Technik hat Ideen noch nie wirklich ersetzen können. In einem meiner LP beigelegten Interview mit Klaus Schulze faselt der Interviewer was von „avantgardistischem Künstler“. Weili der Herr, wer oder was John Cage oder Jannis Xenakis sind? Aber weiter will ich mich über diese Hofberichterstattung nicht auslassen, außer: „… ich muß mich manchmal zurückhalten, um nicht am Publikum zu stark vorbeizuproduzieren“ (Sie!! Originalton Schulze). Der Meister zwischen Eingebung und – glücklicherweise – dem Regulativ, durch andere Aktivitäten etwas gebremst zu werden. Würde Schulze doch einmal alle Krade in eine LP legen und nicht 23 Minuten lang belanglos „Synthasy“‚ runternudeln, sich in „Dealh Of An Analogue“ nicht endlos wiederholen und lieber eine Instrumentalstruktur wie in „Weird Caravan“‚ deutlicher herausarbeiten, und nicht von analoger Rollstuhl-Elektronik berichten und zugleich digitale Verzerrungen unter den Tisch fallen lassen…