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Fünf Freunde 2.0: unangepasstes Quintett mit übernatürlichen Fähigkeiten

Was wäre wohl die Unterhaltungsbranche ohne Zitate? Clerkenwell Films, das britische Produzententrio aus Petra Fried, Murray Ferguson und Kate Crowe sowie die Autoren Howard Overman und Jon Brown beantworteten die Frage 2008 mit einer TV-Serie namens „Misfits“. Tatsächlich zitiert der in England erstmals 2009 ausgestrahlte Sci-Fi-Drama-Serienhit um fünf Jugendliche mit übersinnlichen Kräften eine ganze Reihe an Vorläufern: allen voran die englische 60s-Kultserie „The Champions“ und das amerikanische Gegenstück aus den 80er-Jahren, „Misfits Of Science“. Eine Spur „X-Men“ ist ebenfalls enthalten. Doch trotz derlei direkter wie indirekter Verwandtschaft zählen die drei fertiggestellten Staffeln zu den herausragenden Serienproduktionen der vergangenen Jahre. Nach der Titelmelodie „Echoes“ von The Rapture spiegeln sich in den Plots durchaus Bezüge zur globalen Gegenwart und sozialen Realität. So erwerben die fünf Hauptfiguren ihre übernatürlichen Eigenschaften ausgerechnet, als sie kollektiv vom Gericht aufgetragene Sozialstunden ableisten müssen, weil sie durch kriminelle Energie und asoziale Verhaltensweisen auffällig geworden sind. Ein Problem, mit dem sich ja nicht nur Großbritannien herumschlägt. Sarkastisch, mitunter zynisch geht es zu bei den „Misfits“. So erlebt das magische Quintett nach seiner Transformation zwar eine Erweiterung der Sinne, aber keine Bekehrung zum Besseren – Freigabe gab’s für die sechs Episoden der ersten Staffel deshalb auch erst ab 18 Jahren: Curtis Donovan (Nathan Stewart-Jarrett) kann die Zeit zurückdrehen, Kelly Bailey (Lauren Socha) erwirbt telepathische Fähigkeiten, Simon Bellamy (Iwan Rheon) gibt den Unsichtbaren und Alisha Bailey (Antonia Thomas) erregt jeden, der sie berührt, durch ihre intensiven Pheromone. Lediglich der prollige Mädchenschwarm Nathan Young (Robert Sheehan) fällt anfänglich aus dem Rahmen – bis er feststellt, dass er nicht sterben kann. Mike Köhler