Morrissey :: Bona Drag
14 wundervolle Pop-Elegien (und sechs ziemlich überflüssige Bonustracks) enthält die Neuauflage dieser Compilation aus dem Jahr 1990.
Mögen die Jungs von The Drums neulich im „Blind Date“ des Musikmagazins Ihres Vertrauens auch allerlei jungschen Mumpitz verzapft haben, so trafen sie gelegentlich doch ins Schwarze – etwa, als sie anlässlich „Hand In Glove“ The Smiths als „konsequente Band, die anderen ihre Welt angeboten hat“, priesen. Es war dies natürlich Steven Patrick Morrisseys Welt, kongenial ausgeschmückt von Johnny Marr zwar, aber eben seine Welt, die sich auch nach dem Split der Band weiterdrehte und in der Bona Drag so etwas wie eine stabilisierende Achse war. So organisch, so homogen, so rund klang (und klingt) dieser Longplayer, dass er vielen bis heute nicht als das gilt, was er tatsächlich ist: eine Kompilation nämlich – in aller Regel ein Euphemismus für die schnöde Zweitverwertung von Singles und/oder Forum für liegengebliebene Tracks. Hier indes gewinnen „Piccadilly Palare“, „November Spawned A Monster“, „Everyday Is Like A Sunday“ und all die anderen hyper-romantischen Pop-Elegien noch an Grandezza, an Eleganz, an Strahlkraft. Ob die sechs Bonustracks der Neuauflage unbedingt sein mussten, darf getrost bezweifelt werden, stören sie doch die Statik des Originalalbums beträchtlich.
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