Morrissey :: Southpaw Grammar
Herr Morrissey hüllt sich in Schweigen. Interviews zu seinem neuen Album lehnt der Misanthrop aus Manchester bislang kategorisch ab. Aber was sollte er auch erzählen über knapp 50 Minuten Langeweile? Denn drauf läuft SOUTHPAW GRAMMAR hinaus. Fünf der acht Songs sind konventionell gestrickte Gitarrenstücke der schnelleren Gangart, wie sie seit den frühen Achtzigern zu Hunderten aus Großbritannien herüberkamen. Lediglich drei Tracks fallen aus dem Rahmen, wobei das siebenminütige ‚The Operation‘ mit Schlagzeugintro und Tempowechseln schon beim zweiten Anhören nervt. Dagegen klingt der Opener des Albums – ‚The Teachers Are Afraid Of The Pupils‘ – zunächst ganz interessant. Auf einem straighten Midtempo-Beat untermalen Streicher Morrissey Tiraden, während Gitarren Schneisen ins Sounddickicht schlagen. Was recht spannend beginnt, entpuppt sich am Ende schlicht als zu lang. Für elf Minuten Spielzeit ist das Stück doch ein bißchen schwach auf der Brust. Mit der Folge, daß man sich auf halbem Weg an die Muzak von Telefon-Warteschleifen erinnert fühlt. Ähnlich verhält sich’s auch mit dem zehnminütigen ‚Southpaw‘, das die CD beschließt. Einem Mantra ähnlich werden immer wieder dieselben musikalischen Figuren wiederholt, ehe die Töne zu versickern scheinen.
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