Motörhead :: The Wörld Is Yours

Wie nicht anders zu erwarten: Nach 20 Alben in 35 Jahren hält Lemmy Kilmisters ewiger Metal-Dreier die Linie.

Selbst eingefleischte Fans hätten wohl keine Probleme damit, wenn Lemmy Kilmister mit seinen 65 Jahren einen ruhigen Lebensabend in Erwägung ziehen würde. Der Mann hat seinen Job zur vollsten Zufriedenheit seiner sehr gemischten Fangemeinde erledigt und darf eigentlich ruhigen Gewissens von der großen Bühne abtreten. Aber natürlich kommt das für einen wie Lemmy nicht in Frage. „Rock’n’Roll music is my religion, I’ll do it till the day I die“, unterstreicht er hier noch einmal zur Sicherheit. Auch mit dem zwanzigsten Motörhead-Album sieht er keine Veranlassung, irgendetwas an sich oder der Musik seiner Band zu ändern. Die Gitarre dröhnt, ein kurzes Solo drängelt sich dazwischen, die Bassdrum hoppelt, Lemmy röchelt ohne Ende – fertig ist der Opener „Born To Lose“ und fertig ist auch die Grundskizze für alles, was da noch folgen wird auf The Wörld Is Yours. Hier finden keine Experimente statt, hier wird stur das eigene Ding durchgezogen. Normalerweise müsste man in so einem Fall von Stagnation sprechen, aber bei Motörhead ist ja bekanntlich nichts normal. Man wäre doch ganz schön pikiert, wenn der ältere Herr plötzlich ausscheren würde. Wenn er ganz brav daher käme und einem nicht unkorrektes Zeug wie „The Devil’s In My Head“ oder „Bye Bye Bitch“ vor den Latz hauen würde. Simpel, laut, dreckig, immer auf die Zwölf – so muss es sein bei Lemmy. Bis der Sensenmann kommt.