Mott The Hoople

Wildlife

Von einem Berliner Fotografen hörte ich kürzlich, dass ein Konzert von Mott The Hoople, das er in England miterlebte, für ihn die grösste Überraschung seit langem gewesen sei. Das Publikum hätte so enthusiastisch reagiert wie in den Tagen der Beatlemania, erzählte er. Logisch, dass ich dem dritten Album der Gruppe mit ganz besonderer Spannung entgegensah. Endlich landete die Platte auf meinem Schreibtisch. Ich freute mich auf einen gemütlichen Abend mit Mott The Hoople. Es wurde ein langweiliger Abend. Nachdem ich das Album etwa fünf Mal gedreht hatte, war ich ziemlich ratlos. Ich wusste beim besten Willen nicht, was ich mit dieser Platte anfangen sollte. Mein Eindruck: Die Gruppe versucht hier, ihre Vielseitigkeit unter Beweis zu stellen. Das Resultat ist nichts halbes und nichts ganzes. Von allem etwas; eigene Gefühle vermischt mit Nachempfindungen (u.a. eine billige Kopie von Melanie’s „Lay Down“). Von den englischen Kritikern hat diese Platte Lorbeeren geerntet. Mir unverständlich, denn wenn ich an die beiden ersten LP’s denke, ist „Wildlife“ für Mott The Hoople ein weiter Schritt zurück. Weitere Nummern: Wrong Side Of The River, It Must Be Love, Original Mixed Up Kid, Home Is Where I Want To Be, Whiskey Women, Angel Of Eighth Avenue, Waterlow, Keep A-Knocking.