Mouth

Vortex

BluNoise/Alive

Mit der Wah-Wah-Gitarre ins Psych-Universum: Die Kölner Band findet einen eigenen Dialekt in der Progrock-Sprache.

Auf dem Cover fehlt eigentlich nur noch so ein orangefarbener Kunststoff-Aschenbecher im Wellen-Design der 70er-Jahre. In großen, bauchigen Lettern ist dort Mouth und VORTEX zu lesen, durch ein Fischauge blicken wir auf eine düstere, baumbestandene Allee. Aus diesem Tunnel scheinen die sieben Songs der Kölner Band Mouth auf uns zuzufahren, in mächtigen Gitarrenschüben, in Orgel- und Mellotronkaskaden, die von schneidenden Soli durchzogen werden.

Im ersten Track nehmen Mouth sich dafür sechzehneinhalb Minuten Zeit. Nach dem Space-Rock-Intro à la Hawkwind („Silver Machine“) folgt eine Erdung über schwer arbeitende Beats, dann ziehen die Wah-Wah-Gitarren in ein Psych-Rock-Universum, das von hymnischen Chören bespielt wird. Eine „Kritik der Warenästhetik“ im Stile der 70er-Jahre darf heute zu dem Schluss kommen, dass diese Musik hier über ihre rauen Oberflächen hinweg einen vereinnahmenden, bindenden Charakter besitzt. Das machtvolle Dunkel löst sich im Klang geradezu auf. Manchmal muss man an die frühen Deep Purple oder gar an Yes denken, über die Mehrzahl der stark wabernden Rock-Sequenzen, in mächtigen Klangdystopien, die intensive bildhauerische Arbeiten erkennen lassen, entwickeln Mouth aber einen eigenen Dialekt in der Progrock-Sprache.

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