Mud – The Singles ’67- 78
Zwei Jahre Dasein als Amateurkapelle und vier weitere, mit kommerziell wenig rentabler Ausbeute bei diversen Companies lagen schon hinter ihnen. Doch erst als Mud sich mit dem auf Platin abonnierten britischen Hitfabrikanten Mickie Most (Donovan, Smokie, Suzi Ouatro) zusammentaten, kam der Erfolg. Die Formel: simpler Stampfrhythmus mit Mitsummharmonien vom Songwriter-Team Chinn/Chapman (Sweet) geschrieben. Damit gelangen Mud-Anführer Les Gray und seinen drei Kollegen ab 1973 europaweite Hits in Reihe, die Teenieherzen höher schlagen ließen. Den sehr bei Sweet abgekupferten Anfängen („Crazy“, „Hypnosis“), denen nur verhaltener Erfolg beschieden war, folgte alsbald eineeingängige, auf dem 50er Rock’n’Roll basierende Musik. Dabei hatte Gray keine Skrupel, schamlos King Elvis‘ Vokalstil zu imitieren. Das Fifties-Konzept wurde auf den B-Seiten der Chartstürmer „Dynamite“, „Tiger Feet“, „Rocket“ oder „The Cat Crept In“ noch breiter ausgewalzt. Nach den Top Ten-Hits „Moonshine Sally“, „Nite On The Tiles“, „One Night“ und „L-L-Lucy“ war der Ofen für das Kunstprodukt dann allerdings aus. 47 partytaugliche Tracks umfaßt THE SINGLES ’67-’78 mit allen relevanten Mud-45ern inklusive deren Flipsides. Der Griff tief in die Archäologen-Kiste förderte auch acht recht ambitionierte Psychedelic-Pop-Songs aus der Frühzeit der Band zutage ein völlig neues, mellotronverziertes Mud-Gefühl.
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