Mudvayne -The End Of All Things To Come

Mit grellem Make-up und schrägen Kostümen erschienen Mudvayne im August 2000 auf der Szene wie Aliens, die sich verflogen hatten. Ihr Debütalbum L.D. 50, voll geladen mit Brachial-Metal, traf den Nerv der Hardcore-Fans, 552.000 Exemplare wurden davon bislang allein in ihrer Heimat USA abgesetzt. Um noch etwas verrückter zu erscheinen, tragen sämtliche vier Musiker neuerdings ein „ü“ im Namen: Rü-D (Bass), Güüg (Gitarre), Spüg (Drums) und Chüd (Vocals) – Nü Metal, in der Tat. Das aktuelle – und mittlerweile dritte – Album The End Of All Things To Come erweitert das Strickmuster der „Mathe-Metaller“, wie sie sich selber nennen, um eine Spielart. Neben ihren überfallartigen, genau kalkulierten Hau-drauf-Attacken schieben die Musiker aus Peoria, Illinois, jetzt auch melodiöse Parts ein, die nicht selten einen Hang zur Schwermut haben. Auch wenn dieses Schema schnell berechenbar wird, der Kontrast bleibt dennoch reizvoll. Dabei spielt Frontmann Chüd eine entscheidende Rolle. Zum einen beherrscht er das ungehemmte Grölen aus ganzer Leibeskraft, zum anderen kann er blauäugig säuseln wie ein Knabenkantorist. Man muss Mudvayne ein hohes musikalisches Niveau attestieren, nicht umsonst gewinnt The End Of All Things To Come bei jedem neuen Hördurchlauf an Strahlkraft. Dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass Mudvayne ohne das selbst gewählte Korsett des „durchgeknallten Weirdo-Metals“ noch weitaus substanziellere Musik machen könnten. www mudvayne.com