Muff Potter

Bei aller Liebe

Hucks Plattenkiste/Indigo (VÖ: 26.8.)

Ein Comeback mit Rockmusik – kein Schimpfwort diesmal.

Die eine Neuheit auf Muff Potters erstem Album nach ihrer Trennung 2009 und Live-Reunion 2018 bedingt die andere: Statt Dennis Scheider spielt jetzt Felix Gebhard (Home Of The Lame, Hansen Band, Einstürzende Neubauten) Gitarre. Deshalb und weil seit Bandgründung über ein Vierteljahrhundert ins Land zog, klingen die zehn live aufgenommenen und von Nagel allein gesungenen Songs weniger nach Sturm, Drang, Euphorie und Emo-Punchlines – dafür musikalischer, gereifter, aber noch immer anklagend.

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Kristof Hahn (Swans) begleitet an der Pedal-Steel-Gitarre, Muff Potter zitieren Fugazi, Hendrik Otremba und in einer Wahnsinnschleife Timothy Leary. „Ich will nicht mehr mein Sklave sein“ ist der Indie-Disco-Hit, im Spoken-Word-Stück „Nottbeck City Limits“ geht es um Tönnies‘ Fleischskandal, Ausbeutung und Filterblasen, woanders um die Monotonie und Misanthropie des Alltags, um „Arbeit“ wie in Nagelschmidts gleichnamigem Roman. Der Beobachter und Momentaufnehmer kommentiert den Ist-Zustand unserer kapitalistischen Gesellschaft. Zu Rockmusik, deren Begriff hier keineswegs als Schimpfwort zu verstehen ist.

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