Nawfel – Nawfel :: Blues-Rock

Ein pausbäckiger Junge von gerade mal 15 Jahren. Eine Gitarre. Jimi Hendrix das große Vorbild. Bitte zahlen sie fünf Mark in die Klischee-Kasse. Doch erstmal alles schön der Reihe nach. Nawfel ist mit der Musik groß geworden wie andere Kinder mit Matchbox-Autos. Der Vater studierter Gitarrist, der Opa Mitglied des tunesischen Nationalorchesters. Mit einem derart talentierten Background musste Nawfel über kurz oder lang seine winzigen Schuhe in die Fußstapfen der Ahnen drücken. Mittlerweile war der kleine Junge zu einem jugendlichen Gitarrenheld gereift. Doch statt hinterm Heuschober an kleinen Mädchen rumzufummeln, lümmelte er lieber mit gestandenen Musikern im Studio herum. Für den Gesang gelang es ihm, Aaron Nevilles Sohn Ivan zu verpflichten; Beastie Boys-Keyboarder Money Mark drückt auf mehreren Tracks die Tasten, den Rest bestreiten andere hoch respektierte Szenegrößen wie Barry Goldberg, Reggie McBride und Luis Conte. Mit seiner tunesischen Heimat verbindet den talentierten Jungspund musikalisch eher wenig. Seine Wurzeln liegen im Blues, sein Herz gehört dem Soul. Und so drängt sich auf Nawfels Debütalbum traditioneller Rhythm & Blues an kernigen Jimi Hendrix-Rock, dazwischen ein paar Latino-Klänge und entspannte Bluesbetten. Über allem instrumentalen Brimborium schwebt das beachtliche Gitarrenspiel des 15-Jährigen.Technisch brilliant. Musikalisch allerdings eher für Insider und angehende Gitarrenlehrlinge.