Nits – Alankomaat
Ihr kleiner Ausflug in die niederländischen Berge bescherte den Nits 1987 ihren bisher einzigen Hit. Wer eine Antenne für den melancholischen Charme der Holländer hatte, blieb bei der Stange. Und wurde dafür mit ziemlich merkwürdigen Platten belohnt. Da spielten sie mit HJUVI eine ernstzunehmende Fusion aus Klassik und Pop ein, und T1NG überraschte mit einer Geräuschkulisse, in der Rob Kloet (drums, percussion) und Henk Hofstede (alles andere) auf klingenden Steinskulpturen herumklopften – die Kontinuität ihres poetischen Konzepts setzen die Nits auch auf ALANKOMAAT (finnisch für Holland) konsequent fort. Summbare Melodien, zurückhaltende Samples und Hofstedes offener Gesang machen das Album zu einem Genuß. Wenn er darüber reflektiert, daß die Namen aller Frauen, die ihn jemals verlassen haben, mit einem „A“ enden, dann schlüpft er in die Rolle des herzblutenden Nick Cave („Letter To E“); wenn es gilt, sanfte Weltangst stimmlich umzusetzen, bezieht er sich auf die späten Van Der Graaf Generator und das verlorenen Falsett eines Peter Hammill („Three Sisters“). Unbeschwert besingen die Nits Umkleidekabinen, Mrs. Robinson – die mittlerweile 82 Jahre alt ist – und die Fontäne von Genf. So geht das dann 13 Songs lang, ein Album wie guter Grüner Tee.
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