Noir Désir – Veuillez Rendre L’Ame

Der Forderung des Plattentitels schließen wir uns alle rückhaltlos an: Gebt doch bitte die Seele dem rechtmäßigen Besitzer zurück. Oder kurz und bündig: soul to soul.

Das französische Quartett um den Songschreiber Bertrand Cantat ist ausgezogen, dem guten alten Düster-Rock eine neue Seele einzuhauchen. Mönchische Männerchöre wie weiland bei den Doors, existentialistische Schnoddrigkeit wie zu Punk-Zeiten und schrammelnde Gitarren heißen die Zutaten, die in der schwerblütigen Produktion von Ian Broudie (alias The Lightning Seeds) bisweilen zu Momenten überzeugender Intensität zusammenfinden (beispielsweise in der Single „Aux Sombres Heros de l’Amer/Always Lost In The Sea“, den „dunklen Helden der Bitternis“ gewidmet). Meistens aber hinterlassen die Schamanen-Chansons des „Schwarzen Verlangens“ (Noir Désir) doch nur einen diffusen und altmodisch wirkenden Gruftie-Grauschleier.