Olli Schulz & Der Hund Marie

Das Beige Album

Songwriter: Verbeult vom Alttag, trotzt Olli Schulz & der Hund Marie dem Schönsten und Schwierigsten, das es gibt: dem Leben.

Verwandtschaftlichen Rat sollte man nicht für bare Münze nehmen. „Kauf dir nichts in Beige“, sagte Tante Martha immer, im Grunde ihres Wesens eher von garstiger Natur, „Beige ist keine Farbe; Beige wird’s von alleine.“ Weil man sich aber von Verwandtschaft und von ähnlichen Dingen, für die man nichts kann, im Laufe des Lebens befreien muß und weil wir es im Folgenden mit Olli Schulz zu tun haben, gilt ab sofort vor allem eins: Das mit der Kategorisierung von „Beige“ gilt nicht mehr. Denn Olli Schulz ist ein Schlaumeier, war er ja schon mit seinem ersten Album Brichst Du Mir Das Herz, Dann Brech Ich Dir Die Beine, und schlaumeiernd geht die Sache weiter. Das Beige Album heißt der zweite Tonträger, und an solcherlei Referenzterror können wir uns nun abarbeiten, siehe auch: das „Weiße Album“, das „Schwarze Album“. Oder aber, viel besser: Wir fallen nicht auf das „Beige“ rein und konzentrieren uns darauf, wie Olli Schulz, gebeutelt vom und getrieben durch den Alltag, mit den Spätfolgen einer verlorenen Liebe kämpft. „Doch heute nacht schmeiß ich dich raus aus meinem Kopf“ singt er in „Spooky Girlfriend“, einem schönen Stück Countrypop – wohl wissend, daß da auch das Herz mitspielen muß. Lust, Liebe und Leid parken in einer Garage, Tragik, Komik und Glück quetschen sich noch an die Seiten ran und finden ihr Plätzchen, und weil Schulz um das alles weiß, kann er in „Dann schlägt dein Herz“ locker von so schön-traurigen und traurig-schönen Dingen erzählen wie vom „Selbstgespräch unter vier Augen“. Feine Platte, keine Frage. VÖ: 27.6.

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