Olli Schulz

Es brennt so schön

Olli und sein Songwnter-Pop-Rock haben ihre Mitte gefunden.

Wem „Mach den Bibo“ echt zu wenig/affig/whatever ist, weil der Olli einfach mehr draufhat, der kann beruhigt sein: ES BRENNT SO SCHÖN zeigt Schulz als gereiften Liedermacher, der die instrumentale Ausstaffierung seiner Songs weiter diversifiziert hat-obwohl ihm bei einer Platte zum ersten Mal nicht Der Hund Marie zur Verfügung stand. Dessen Fehlen fällt jedoch erst bei genaucrem Hinhören auf. Wo Max Schröder, der seit 2005 hauptberuflich bei Tomte eingespannt ist und keine Zeit hatte, diesmal eben nicht seine verschnörkelten Gitarren-Licks einfließen lässt, findet sich letzt vornehmlich eine geschrammelte, flächigere und hier und da feedbackende E-Gitarre. Zudem groovt stellenweise ein Piano oder ein Banjo mit, was ein breiteres Feld an (intensiveren) Stimmungen erzeugt. Textlich drückt sich Olli wieder nicht vor schwierigen Sujets: Mit dem dramatischen „Wiesie“, das zumindest musikalisch fast wie ein klassischer Latino-Schlager anmutet, liefert er den legitimen „Armer Vater“-Nachfolger, der – wie der Ami sagen würde – „really deep“ ist: „Aberlieben iverd’ich dich nie /Doch ich bleibe bei dir, du sieht so aus wie sie.“ Keine Sorge, der Olli kann auch noch lustig sein, man höre „Geheimdienst“, in dem eine sehr nach Judith Holofernes klingende Frau nie daheim ist, wo sie eigentlich hingehört. Der einzige reinrassige Spaßsong bleibt jedoch „Mach den Bibo“.

VÖ: 13.3.

www.ollischulz.com