Omar Rodríguez-López – Old Money
Dieser Mann ist ein Phänomen. Der Gitarrist, Songwriter und Produzent von The Mars Volta ist bekannt für seine exzentrischen Ideen und seine nicht gerade Mainstream-kompatiblen Abschweifungen. Mit der Experimental-HipHop-Schmiede Stones Throw, unter anderem Heimat von Madlib, hat Omar Rodríguez-López genau das richtige Label für seine schrägen und manchmal durchaus böswilligen Attacken auf die Gehörgänge gefunden. Konkret beschreiben lässt sich dieser Orkan aus eigenwilligen Verrücktheiten allerdings auch diesmal nur schwer. Rodríguez-López war schon immer ein Freund des progressiven, sich in tausend kleinen Details verlierenden Psychedelicrocks, man höre sich nur das 2007 veröffentlichte Album The Apocalypse Inside Of An Orange an. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass er in Tracks wie „How To Bill The Bilderberg Group“ und „Population Council’s Wet Dream“ wieder tief in die Trickkiste greift und mit allerlei durch dutzende Effektgeräte gejagte Gitarrensounds aufwartet. Dabei vergisst Rodríguez-López aber auch die wichtigen Ruhephasen nicht, wie zum Beispiel beim Titel „Private Fortunes“. Zu den stärksten und klanglich kompaktesten Momenten des Albums zählen jene Stücke, in denen er in Free-Jazz-Gefilde abdriftet wie „Trilateral Commission“. Hier kann sich sein musikalischer Freigeist abseits aller Konventionen so richtig ausleben. Ob man zur Beschreibung dieser Musik allerdings gleich Namen wie Pink Floyd, Santana, The Churchills und den des türkischen Gitarrengottes Erkin Koray herbeizitieren muss, bleibt dahingestellt. Diese Platte entfaltet auch ohne Namedropping ihre Wirkung.
www. stonesthrow.com
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