One Voice – One
Zweimal Deutschland (One Voice, Mad Romeo), einmal Schweiz (Kiss In The Dark), keinmal große Würfe, aber sympathische Ansätze. One Voice können als deutsche Antwort auf Fairground Attraction durchgehen, klingen allerdings dank Sängerin Edith Bässe schärfer als die Briten, aber auch unüberhörbar „dschörman“. Akustisch, swingig, folkig – und live bestimmt lustig. Mad Romeo verarbeiten, wie viele, noch kräftig Beatles-Anleihen und gar nicht übel. Ein wenig unflexibel und zackig im Rhythmus, aber mit Sinn für gute Harmonien und Hooks. Ihr Sänger mag sicher Robert Plant, und besonders in balladesken Songs zeigt er viel Power und gekonnte Phrasierung. Eine Band mit Substanz und Stilgefühl, denen vielleicht noch die Lockerheit der Jeremey Days fehlt. Knapper Sieger dieses Dreiers ist das Schweizer Duo Kiss In The Dark: Yello lassen (stellenweise) grüßen, und in puncto hemmungslosen Schaum-Pops langen die beiden kräftig hin. Ihre Motown-Reminiszenz „Backfield In Motion“ klingt natürlich blütenweiß, Phil Collins macht sowas cleverer, aber in Sachen Sound und Melodie überkugeln sich Kiss In The Dark förmlich an Fröhlichkeit und Lust an unbekümmertem Spaß. Nicht unbedingt die Musik der Zukunft, aber für das, was es sein soll, durchaus tragfähig.
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