Ozzy Osbourne – Ozzmosis

Wenn sich King Kong und Godzilla zusammentun, dann sicherlich nicht zum gemeinsamen Häkelkurs. Von Ex-Sabbath-Sirene Ozzy Osbourne im Teamwork mit Yes-Tasten-Tarzan Rick Wakeman wird niemand ernsthaft ein vertontes Poesie-Album erwarten. Schon gar nicht, wenn der Planierraupen-Bass von Geezer Butler und Dean Castronowos Dampframmen-Drums ein Fundament legen, das locker das Empire State Building tragen könnte. Wenn dann noch Zakk Wyld zu seinen Achterbahnfahrten über das Griffbrett ansetzt, kommen Herz und Haar des Headbangers in Wallung. Einen Hang zur Nostalgie muß man für OZZMOSIS aber mitbringen. Bei mindestens der Hälfte der zehn Tracks fast alle im Midtempo-Bereich angesiedelt dröhnt aus der Ferne das Echo von Black Sabbath. Daß gerade diese Stücke – unter anderem das knackige ‚My Jekyll Ooesn’t Hide‘, das dröhnend-düstere ‚Tomorrow‘ oder das vorwärtstreibende ‚Thunder Underground‘ – zu den besten des Albums zählen, macht Ozzys Dilemma deutlich: Ein einmal gefundenes Erfolgsrezept wird ein ums andere Mal wieder aufgekocht, neue Zutaten wie die Sitar in ‚My Little Man‘ oder der fast schon poppige Zuschnitt von ‚See You On The Other Side‘ bleiben halbgar. Recht gelungen der balladeske Ausklang ‚Old La Tonight“. Ozzy Osbourne besingt seine (Zukunfts-) Ängste: ‚I don’t know what’s going on with my life‘. Vielleicht sollte er endlich die Dämonen der Vergangenheit vertreiben.