Palace Music – Lost Blues And Other Songs
Will Oldham hat auf seinen bisher fünf Platten unter den Namen Palace Brothers, Palace Music oder einfach Palace einen Weg eingeschlagen, der ihn mit dem letztjährigen Album in musikalisch kärgste Gefilde geführt hat: Auf dem ’96er Werk ARISE THEREFORE trieb der Songwriter aus Louisville/Kentucky mit Gitarre, Bass, Drum Machine und gelegentlichen Pianotupfern die Dekonstruktion von Country und Folk auf die Spitze. Daß dies alles einmal ganz anders war, zeigt die Sammlung LOST BLUES AND OTHER SONGS mit längst vergriffenen Palace-Singles, B-Seiten und an deren bislang (wenn überhaupt) nur auf Vinyl übererhältlichen Köstlichkeiten. Da wäre zum Beispiel die allererste Palace-Single überhaupt, „Ohio River Boat Song“, mit einer richtig „schönen“ Melodie, die Will Oldham zwar mit gewohnt brüchiger Stimme, aber im Rahmen eines fast kompletten Songs darbietet. Oder die elektrische Version des Songs Riding“, die als Post-Hard-Core-Dröhnung beginnt, in Slo-Mo-Folk übergeht und als feiner Schrammel-Rock endet. Die Compilation bietet aber auch den gewohnt abgespeckten Palace-Sound, wahlweise mit Steel Guitar und Harmonika („Valentine’s Day“), nur mit der akustischen Gitarre und Gesang Trudy Dies“), Klavierbegleitung („Come In“), mit schräger Fiedel („Little Blue Eyes“) oder schmerzlich-langsam zum grellschneidenden Feedback („Stable Will“). Nach diesem Blick auf die musikalische Evolution von Palace bleibt eigentlich nur eine Frage offen: Was macht Will Oldham wohl als nächstes?
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