Paul Butterfield’s Better Days – Bearsville Anthology

Er war einer der ersten weißen Musiker, die den schwarzen Blues authentisch spielen konnten. Paul Butterfield durfte deswegen bereits Anfang der 60er Jahre an der Seite von Legenden wie Otis Rush, Muddy Waters, Junior Wells, Howlin‘ Wolf und Little Walter auftreten und übte ab 1965 mit seiner eigenen, mit schwarzen und weißen Musikern besetzten Gruppe – damals eine Seltenheit großen Einfluss auf die Musikszene seiner Generation aus.Aufden Alben THE PAUL BUTTERFIELD BLUES BAND, EAST-WEST und THERESURRECTIONOFPIGBOYCRABSHAW brachte Butterfield den weißen Mittelklasse-Teens die Kunst des Zwölftakters näher. Danach ging’s dann allerdings stetig bergab. Als der Sohn eines Rechtsanwalts und einer Malerin 1972 in Woodstock die Formation Better Days ins Leben rief, hatte er selbst seine better days längst hinter sich. Für die vorliegende Compilation hat man die wenigen Highlights der richtungslosen Platten BETTER DAYS, IT ALL COMES BACK, PUT IT IN YOUR EAR und NORTH-SOUTH zusammengefasst, die zwischen 1972 und 1981 für Albert Grossmans Bearsville Records aufgenommen wurden. Die Songs, mithilfe von Arnos Garrett, Geoff Muldaur und dessen damaliger Frau Maria sowie Mitgliedern von The Band entstanden, sind insofern also nicht repräsentativ für die Spätphase des in Alkoholund Drogenproblemen verstrickten Musikers. Obwohl Paul Butterfield den Blues seinerzeit mit der Hinzunahme von Stilelementen aus dem Memphis-Soul und New-Orleans-Funk verwässerte, blitzte auch hier noch gelegentlich seine Klasse als Harp-Spieler auf In Stücken von Robert Johnson, Big joe Williams, Big Bill Broonzy und Eigenkompositionen blies er die elektrisch verstärkte Mundharmonika „Hohner Marine Band“ mit einer Intensität wie kein anderer Weißer vor ihm.