Pernice Brothers – Discover A Lovelier You

Als Joe Pernice noch bei den Scud Mountain Boys spielte, sah man in ihm den möglichen Impulsgeber für eine neue Art der Country-Schule. Der Drang in diese Richtung hat jedoch nachgelassen, seit er mit Bruder Bob unter dem Namen Pernice Brothers schon seit gut sieben Jahre Musik macht. Joe ist noch immer der Songschreiber mit dem Hang zu zerbrechlichen Melodien und akustischen Arrangements, aber seine Hauptinspiration liegt schon seit längerem jenseits von Nashville, wie sich auch hier wieder zeigt. Stattdessen sind Hinweise unüberhörbar, die in Richtung Byrds und Simon & Garfunkel gehen. Das allein wäre keine besondere Erwähnung wert, wenn da nicht verstärkt neue Ansätze hinzukämen, die das Geschehen auflockern. Einflüsse aus den frühen bis mittleren 80er Jahren zum Beispiel, die man im ersten Moment gar nicht für solche hält. So hat man bei „Subject Drop “ unweigerlich Jünger des amerikanischen Paisley Undergrounds im Ohr, die Sixties-Sounds als Waffe gegen den allgegenwärtigen Synthesizer-Pop einsetzten. Der Gesang von Joe Pernice spitzt sich hier ebenso zum Falsett zu, wie es bei Scott Miller von Game Theory und Mitch Easter von Let’s Active der Fall war. Interessant sind auch Andeutungen von Düsternis in „Here Goes The Sun“ und „Snow“, durch die in diesen Songs eine angenehme Unruhe entsteht. Im Grundsatz ist es wie gesagt nicht neu, was die Pernice Brothers anbieten, aber durch andere Nuancen und die unbestrittene Qualität ihrer Kompositionen setzen sie da Glanzlichter, wo vergleichbare Bands zu sehr auf traditionelle Vorlagen achten, verkrampfen und der Verwechselbarkeit anheimfallen.

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