Pet Shop Boys – Introspective :: Rock Pop

Es hat sich nichts geändert: Neil Tennant (Gesang) und Chris Löwe (Keyboards) sind begabte Knöpfedrücker und noch begabtere Hitschmiede. Nicht nur das bereits radioerprobte „Always On My Mind“ sondern auch alle anderen fünf LP-Titel werden den Ruf des englischen Gesangsduos als Chartstürmer festigen. Doch lassen wir uns von dem vorprogrammierten Erfolg nicht darin täuschen, daß die durchgestylten Sound-Operetten — produziert von Trevor Hörn, Stephen Lipson, Lewis Martinee u.a. — musikalisches Zuckerbäckerwerk sind, süß aber zugleich auch nur wenig nahrhaft. So delektieren sich die Boys an ihrer eigenen Cleverness, packen akustische Gitarren-Zupferei, jazzartige Trompeten, Samba-Rhythmik und RAP-Gescratche in einen Titel („Domino Dancing“), opulente Orchester-Arrangements, mechanisches Computer-Hickhack und hörspielartige Sequenzen in den anderen („l’m Not Scared“). Mit Mut zur Maxi-Länge dehnen die Briten ihre Songs auf bisweilen neun Minuten aus: minimale Mittel garantieren maximale Wirkung. Mit Musik hat das wenig zu tun. Mehr mit schönem Schein, mit Kulissenschieberei. Und in dieser Welt sind die Pet Shop Boys absolute Könige. (CD und MC simultan mit LP, keine Bonus-Tracks) (Ohne Wertung)